Eine Bluttransfusion kann Leben retten – nach Unfällen oder komplizierten Operationen mit grossem Blutverlust. Doch mittlerweile weiss man: Bluttransfusionen belasten den Körper stark. Mögliche Nebenwirkungen können den eigentlichen Nutzen gar zunichte machen.
Selbst wenn die Blutgruppen von Spender und Empfänger nämlich übereinstimmen, kann es zu unerwünschten Reaktionen wie Entzündungen, Fieber, allergischen Reaktionen, Lungen- oder Nierenkomplikationen oder Herz-Kreislauf-Beschwerden kommen.
Eine Fremdblutgabe ist mit einer Transplantation zu vergleichen. Übertragen werden Blutzellen. Und diese können das Abwehrsystem des Empfängers durcheinander bringen und eine Immunreaktion auslösen.
Auch Eigenblut kann ein Risiko sein
Gekühlt sind die Blutkonserven bis zu 42 Tage haltbar. Die Lagerung macht das Spenderblut aber «alt», die Qualität nimmt also laufend ab. Mit jedem gelagerten Tag verlieren die roten Blutzellen mehr und mehr ihre Beweglichkeit. Nach der Bluttransfusion schaffen sie es nicht mehr in die winzigen Verästelungen der Blutgefässe – die Sauerstoffversorgung ist gestört.
Auch drohen «alte» rote Blutzellen nach der Transfusion eher zu platzen und setzen dabei toxische Bestandteile frei, die die Organe schädigen können. Deshalb gilt: Je frischer das Blut ist, desto besser.
Alternativen zur Transfusion
Patrick Meybohm ist leitender Oberarzt im Bereich Anästhesie und Intensivmedizin an der Uniklinik Frankfurt. Zusammen mit einer Gruppe anderer Ärzte arbeitet er an Alternativen zur Bluttransfusion.
Die Initiative nennt sich Patient Blood Management. Im Zentrum ihrer Bestrebungen steht die gute Vorbereitung von Patienten vor einer Operation. Außerdem sollen sie während einer Operation möglichst das eigene gefilterte und gereinigte Blut zurückbekommen.
„Wir sparen bis zu 40 Prozent an Blutkonserven ein, ohne dass die Patientensicherheit leidet“, sagt Zacharowski, Mitstreiter von Patrick Meybohm. Den Nachweis erbrachte er vergangenes Jahr mit den Unikliniken Bonn, Kiel und Münster in einer gemeinsamen Studie an 130.000 Patienten.
Ein Ergebnis: In den drei Jahren nach der Einführung von „patient blood management“ sank die Zahl der Patienten mit akutem Nierenversagen um ein Drittel.
Vor wenigen Tagen erschien eine weitere Studie an 605.000 Patienten in Westaustralien. Seit die Ärzte dort Blut sparen, sanken in vier großen Kliniken die Sterblichkeit sowie die Häufigkeit von Schlaganfällen und Herzinfarkten ebenfalls jeweils um ein Drittel.
„Es gibt Widerstände auf allen Ebenen“, sagt Zacharowski. Ein Problem: Weit mehr als die Hälfte der Mitglieder im Arbeitskreis Blut, der die Bundesregierung berät, verdient mit der Herstellung von Blutprodukten Geld.
Der Beitrag setzt sich aus Zitaten folgender Artikel zusammen:
https://www.srf.ch/wissen/gesundheit/bluttransfusion-das-blut-aus-dem-beutel-belastet-den-koerper
https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/bluttransfusion-nicht-ohne-risiko
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Foto: pixybay

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